„Alles wird digital – warum nicht das Maklerbüro?“
Lesedauer: 7 Minuten
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GoNews: Herr Hamacher, als Sie 2015 den Bestand Ihres Vaters übernommen haben, haben Sie sich dazu entschieden, auf digitale Beratung zu setzen. Warum?
Hamacher: Ich habe beobachtet, dass um mich herum alles immer digitaler wurde, und mich gefragt: Warum dann nicht auch das Maklerbüro? Also habe ich das in die Hand genommen – und bin vielen anderen damit vielleicht zwei, drei Jahre voraus.
Versicherungsmakler über Social Media
GoNews: Was hat Ihr Vater dazu gesagt?
Hamacher: Wir hatten eine gute Absprache. Er hat gesagt: „Patrick, Du bist alt genug, kompetent und erfahren. Du wirst das schon machen, ich werde Dir nicht reinreden.“ Und so war es. Einige Kunden berate ich allerdings auch noch klassisch.
GoNews: Neue Kunden gewinnen Sie jedoch fast nur noch online. Wie funktioniert das?
Hamacher: Über Social Media – und mit sogenanntem Pull-Marketing. Das heißt, die Leute kriegen mit, was ich mache und schreiben mich dann einfach an. Ich bin dafür auf Facebook und Instagram aktiv. Außerdem mache ich mit Bastian Kunkel den Podcast „Versicherungsgeflüster“, wo wir Fragen zum Thema Versicherungen beantworten. Es ist wichtig, Kompetenz zu vermitteln, sich aber auch als Person zu präsentieren. Über dieses „Personal Branding“ weckt man das Interesse beim Nutzer.
GoNews: Wie stellen Sie das an?
Hamacher: Das hängt vom jeweiligen Netzwerk ab. Instagram nutze ich, um mich zu präsentieren. Hier sehen mich eher jüngere Menschen. Das ist für die Wahl der Themen wichtig: mit Pflegeversicherungen zum Beispiel wird man dort weniger Erfolg haben als mit Berufsunfähigkeit. Auf Facebook sind dagegen auch die Eltern der Jüngeren unterwegs. Das nutze ich mehr als Netzwerk. Ich gehe oft in Gruppen und beantworte dort konkrete Fragen. Daraufhin schreiben mich User gezielt an.
Die gleiche Beratung – nur online
GoNews: Wie geht es dann weiter?
Hamacher: Für gewöhnlich chatten wir kurz. Am Ende leite ich die Nutzer auf meine Website, wo sie sich einen Termin buchen. Dann wird beraten. Dadurch, dass Kunden ihre Termine selber buchen, gibt es übrigens viel weniger Absagen. Und Beratungen kommen oft schneller zustande, weil sich Kunden jederzeit um die Buchung ihrer Termine kümmern können – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.
GoNews: Was unterscheidet die digitale von der analogen Beratung?
Hamacher: Im Grunde nichts. Man sitzt sich gegenüber, nur eben virtuell über ein Videochat-Tool. Ich als Makler nehme Daten und Wünsche des Kunden auf, berate ihn, biete ihm Produkte an – und dank der E-Signatur kann er den Vertrag sogar direkt über sein Smartphone unterschreiben. Nur Händeschütteln ist natürlich nicht möglich. Das ist vielleicht der einzige Unterschied.
GoNews: Wenn sich die digitale kaum von der klassischen Beratung unterscheidet, was sind denn dann die Vorteile?
Hamacher: Es gibt einen Riesenvorteil: Zeitersparnis. Dabei geht es nicht mal nur um die Beratung an sich. Makler verlieren keine Zeit mehr im Auto auf dem Weg zum Kunden. Wenn der Kunde eine Frage hat, schreibt er den Makler einfach an, oder umgekehrt – beide müssen nicht bis zum nächsten Termin warten. Formulare werden statt mit der Post per Mail gesendet. Alles geht digital einfach viel schneller. Und nicht zuletzt deshalb wollen auch immer mehr Kunden digital betreut werden.
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